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21. Dezember 2024

Stille Panikattacken: Symptome erkennen und verstehen

Photo with figurative purposes of a family formed by father, mother and daughter, where the father reads a story.
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Panikattacken sind oft mit offensichtlichen Anzeichen wie Hyperventilation, Zittern oder lauten Hilferufen verbunden. Doch nicht alle Panikattacken sind so leicht erkennbar. Stille Panikattacken können genauso intensiv und beängstigend sein, bleiben jedoch für Außenstehende meist unsichtbar. Sie spielen sich vor allem innerlich ab und werden deshalb häufig übersehen. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Symptome auf eine stille Panikattacke hinweisen und wie Sie sie besser verstehen können.

Was ist eine stille Panikattacke?

Eine stille Panikattacke unterscheidet sich von einer klassischen Panikattacke durch das Fehlen äußerlich sichtbarer Symptome. Die Betroffenen erleben die gleiche Angst und körperliche Reaktion, zeigen diese jedoch nicht nach außen. Statt lauten Reaktionen wie Weinen oder Schreien bleiben sie äußerlich ruhig, während in ihrem Inneren ein Sturm tobt.

Symptome einer stillen Panikattacke

1. Innerliche Unruhe und Angst

Betroffene fühlen eine überwältigende Angst, die keinen klaren äußeren Auslöser haben muss. Diese Angst kann wie ein plötzlicher Druck oder das Gefühl von drohendem Unheil erscheinen.

2. Herzrasen und Engegefühl

Ein schneller Herzschlag oder ein Gefühl von Enge in der Brust sind häufige körperliche Anzeichen, die jedoch äußerlich nicht sichtbar sind.

3. Atemnot oder das Gefühl, keine Luft zu bekommen

Obwohl keine Hyperventilation vorliegt, verspüren viele Betroffene das Gefühl, nicht tief durchatmen zu können.

4. Schwindel und Übelkeit

Ein Gefühl von Benommenheit oder Schwindel ist ein häufiges Begleitsymptom. Einige Betroffene fühlen sich körperlich schwach oder übel.

5. Gedankenkreisen und Konzentrationsprobleme

Stille Panikattacken können von intensiven, negativen Gedanken begleitet werden. Die Konzentration fällt schwer, und die Betroffenen sind häufig mit „Was-wäre-wenn“-Gedanken gefangen.

6. Muskelverspannungen

Viele erleben starke Verspannungen, insbesondere im Nacken, in den Schultern oder im Kiefer. Diese Symptome werden oft als allgemeiner Stress abgetan.

7. Gefühl der Abgetrenntheit (Depersonalisation)

Betroffene berichten oft, dass sie sich von der Realität losgelöst fühlen oder das Gefühl haben, als wären sie nicht wirklich „da“.

Warum werden stille Panikattacken oft übersehen?

Stille Panikattacken bleiben häufig unerkannt, weil sie keine lauten oder offensichtlichen Reaktionen hervorrufen. Betroffene verbergen ihre Symptome oft aus Angst vor Verurteilung oder weil sie selbst nicht wissen, dass sie eine Panikattacke erleben. Diese Unsichtbarkeit macht es schwieriger, Hilfe zu suchen oder zu erhalten.

Wie kann man stille Panikattacken bewältigen?

Auch wenn stille Panikattacken beängstigend sind, gibt es Strategien, die helfen können:

  • Atemübungen

    Langsames, tiefes Atmen kann helfen, die körperlichen Symptome zu beruhigen. Eine einfache Übung ist die 4-7-8-Technik: Einatmen für 4 Sekunden, den Atem 7 Sekunden halten, dann für 8 Sekunden ausatmen.


  • Achtsamkeit und Erdungstechniken

    Fokussieren Sie sich auf den gegenwärtigen Moment. Eine Erdungstechnik besteht darin, fünf Dinge zu benennen, die Sie sehen, vier Dinge, die Sie fühlen, drei Dinge, die Sie hören, zwei Dinge, die Sie riechen, und eine Sache, die Sie schmecken.


  • Negative Gedanken erkennen und loslassen

    Versuchen Sie, automatische, negative Gedanken zu erkennen und durch positive oder neutrale Aussagen zu ersetzen.


  • Körperliche Bewegung

    Eine kurze Bewegungseinheit wie ein Spaziergang kann helfen, die überschüssige Energie abzubauen und den Körper zu entspannen.


  • Unterstützung suchen

    Sprechen Sie mit einem vertrauten Menschen über Ihre Erlebnisse oder ziehen Sie professionelle Hilfe in Betracht. Ein Therapeut kann Ihnen helfen, die Ursachen Ihrer Panikattacken zu verstehen und Strategien zu entwickeln, sie zu bewältigen.


Stille Panikattacken sind nicht weniger ernst zu nehmen als offensichtliche Panikattacken. Sie können das Leben erheblich beeinträchtigen, wenn sie unerkannt bleiben. Das Verständnis und die Anerkennung dieser Symptome sind der erste Schritt, um sie zu bewältigen. Mit den richtigen Strategien und Unterstützung können Betroffene lernen, ihre stille Panik zu kontrollieren und ihre Lebensqualität zu verbessern.

Wenn Sie oder jemand, den Sie kennen, Anzeichen von stillen Panikattacken erlebt, zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Sie sind nicht allein, und es gibt Wege, diese Herausforderungen zu überwinden.